Wunderkammer in der Staatlichen Bibliothek
18.01.2017 Besichtigung der Wunderkammer in der Staatlichen Bibliothek in Passau
Herr Hubert Lang hat uns die wunderbaren Exponate der Sammlung der „Wunderkammer“ gezeigt und erklärt was zu sehen ist und wo die besonderen Dinge herkommen.
Eine Wunderkammer für Passau
www.staatliche-bibliothek-passau.de/wunderkammer.htm
Bericht über die Wunderkammer in der Abendschau vom 22.01.2016
Die Wunderkammer hat ihre Wurzeln in der Renaissance, im erforschenden Zugriff auf die Welt vor der Herausbildung der unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Man sammelte, was immer man an Bemerkenswertem fand, aus den Bereichen Natur, Kunst und Wissenschaft, hinzu kamen Zeugnisse fremder Kulturen. Anhand der gedrängt dargebotenen Objekte wurde nachgedacht über zugrundeliegende Prinzipien und Kräfte, oft im Dialog mit den Besuchern dieser ursprünglich rein privaten Sammlungen. Die Wunderkammern boten nämlich nicht fertig aufbereitetes Wissen zum Konsum – wie später die Museen –, sondern waren vielmehr Labore, in denen dieses Wissen erst entstand.
Möglicherweise gab es im 1612 gegründeten Passauer Jesuitenkolleg eine solche Wunderkammer, einige Hinterlassenschaften im Besitz der Staatlichen Bibliothek deuten darauf hin. Die intensive Forschungs- und Lehrtätigkeit der Passauer Jesuiten war jedenfalls für Stadt und Region von größter Bedeutung, als augenfälligstes Merkmal bezeugt heute noch die Observatoriumskuppel auf dem Gebäude des ehemaligen Jesuitenkollegs, des heutigen Gymnasiums Leopoldinum, den hohen wissenschaftlichen Anspruch der Geistlichen. Auch, um dieses Wirken wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken, wurde nun in den historischen Räumlichkeiten der Staatlichen Bibliothek im ehemaligen Passauer Jesuitenkolleg als Dauerausstellung eine Wunderkammer eingerichtet, wie sie unter den Jesuiten im 17. und 18. Jahrhundert dort existiert haben könnte.
Mehr Bilder unter „Fotos“